Eine herrliche Wanderung zur Coaz-Hütte (2610 m)

Heute, im Engadin, bin ich einem jener Pfade gefolgt, die Spuren hinterlassen. Von der Mittelstation der Corvatsch-Bahn in Murtèl aus stieg ich hinauf zur Alpe Misaun, wanderte zwischen Felsen, Wind und der Stille der Höhen. Der Pfad wird zum schwebenden Balkon über dem Tal, ein hauchdünner Faden, der den Blick geleitet – zwischen erhabenen Gipfeln und tiefen, schwindelerregenden Schluchten. Und schließlich erscheint sie, die ‚Chamanna Coaz‘, wie ein Pilz, der aus dem Fels emporwächst.

Kaum an der Mittelstation Corvatsch in Murtèl (2705 Meter) angekommen, ist die Luft schon dünn und klar, erfüllt von Stille und Licht. Vor uns breitet sich eine mondähnliche Landschaft aus: graue Felsen, zähe Flechten, und am Horizont der tiefblaue Himmel des Engadins, der wie gemalt wirkt. 

Der Weg entfernt sich bald von der Seilbahn, lässt Raum für das Geräusch der Schritte und des Windes. Der Aufstieg zur Hütte Fuorcla Surlej (2755 m) beginnt – durch Geröllfelder und mutige Grasbüschel, die der Höhenlage trotzen. Mit jedem Schritt weitet sich der Blick: der Piz Bernina erscheint in der Ferne, die Gipfel zeichnen klare, fast gemeißelte Linien.

Nach dem Almbereich folgt der Weg dem Bergrücken, wie ein natürlicher Balkon hoch über dem Tal. Eine Route, die Ausdauer verlangt – aber unvergessliche Momente schenkt: Gämsen, die mühelos klettern, Murmeltiere, die aus der Ferne pfeifen, das Glucksen von Wasser unter den Steinen.

Und plötzlich ist sie da: die Coaz-Hütte, wie eingeklemmt am Rand der Welt, mit Blick ins Nichts. Hier zeigt sich die Natur in ihrer erhabenen Strenge. Vor der Hütte breitet sich der Roseggletscher aus wie ein unbeweglicher Fluss – weiß und blau, von Spalten durchzogen, mächtig. Sein eisiger Atem ist selbst im Sommer spürbar.

Man setzt sich still hin, vielleicht mit einem Stück Kuchen und einer heißen Tasse Kaffee in der Hand – und schaut einfach nur. Denn manche Orte durchquert man nicht nur: man erlebt sie. Und die Wanderung von Murtèl zur Coaz-Hütte (18 km Hin- und Rückweg, rund 4–5 Stunden Gehzeit) ist mehr als nur eine Tour – sie ist eine Reise in das wahre Herz der alpinen Engadiner Landschaft.

Info: Chamanna Coaz

Lascia un commento

Il tuo indirizzo email non sarà pubblicato. I campi obbligatori sono contrassegnati *

ti può interessare anche

VACANZE IN ENGADINA – RITORNO ALLA CAPANNA SEGANTINI

Oggi sono tornato a Muottas Muragl, un luogo che non smette mai di emozionarmi. Da lì ho proseguito il cammino verso la Capanna Segantini, immerso in un paesaggio mozzafiato tra silenzi, cielo e montagne. Un’esperienza sempre unica, tra natura e ispirazione che ho già descritto in questo racconto.

leggi tutto »

VACANZE IN ENGADINA – DOVE IL VENTO DEL MALOJA SCRIVE STORIE

Durante una breve uscita in bici lungo il sentiero che costeggia il lago di Silvaplana, mi ritrovo immerso in uno spettacolo inatteso: il vento del Maloja alza le vele dei kitesurfer come ali di uccelli in corsa, e l’acqua si anima di colori, salti e traiettorie audaci. Pedalo piano, quasi a non disturbare quella coreografia sospesa tra cielo e lago, lasciandomi trasportare – anche senza vento – dalla meraviglia.

leggi tutto »

SABINA RAPELLI RACCONTA LA SUA ESPERIENZA NELLO SWIMRUN

Lo swimrun è una disciplina sportiva relativamente recente che combina la corsa e il nuoto in un’unica gara. Nasce in Svezia nel 2006 con la prima competizione chiamata ÖTILLÖ, oggi considerata il campionato mondiale di specialità. La ticinese Sabina Rapelli, classe 1993, è oggi una delle maggiori protagoniste a livello mondiale unitamente al compagno Alexis: insieme hanno collezionato in questi ultimi anni diversi prestigiosi podi mondiali.

leggi tutto »